USA West 1993 (die „classic“ Tour)

L.A. – Lake Havanasu City

Gegen 14 Uhr deutscher Zeit wachten wir dann auf. Draußen war gerade Sonnenaufgang. Wir konnten beide nimmer schlafen und beschlossen unsere 7 Sachen zusammenzupacken und mit der Fahrt zu beginnen. Unser heutiges Ziel lag 300 miles von hier entfernt. Die reine Fahrtzeit würde vermutlich über 5 Stunden betragen. Also packten wir die Koffer ins Auto und fuhren los. Das Wetter war diesig, was aber vermutlich an der Stadt lag. Wir brauchten über eine Stunde, bis wir diese von West nach Ost durchquert hatten.

Irgend wo kurz vor San Bernardino bekamen wir Hunger. Es war ja zwischenzeitlich auch schon fast 9.00 Uhr Pacific Time Zone. Gefrühstückt hatten wir auch noch nicht. Also suchten wir an der nächsten Highwayausfahrt nach einer entsprechenden Möglichkeit und würden fündig. Wir frühstückten bei Charl’s Jr., einem typischen amerikanischen Breakfast Laden. Rührei mit Schinken und Kartoffeln. Dann gab es noch Kaffee bis zum Abwinken. Man musste nur einmal zahlen und könnte sooft wie gewünscht Kaffee nachfüllen. Das war neu für uns. Der Kaffee war zwar sehr „dünn“, aber nach ein paar Tassen stimmte dann auch die Koffein Menge. Mit dem Kaffee ist es in Amerika immer etwas eigenartig. Entweder der ist so dünn, dass man auf den Boden sehen kann, ich nannte das dann „Bodensee“ Kaffee, oder er stand schon so lange auf der Warmhalteplatte dass er verbrannt schmeckte.

Nach dem reichlichen Frühstück, für unseren Magen war es gerade kurz vor dem Abendbrot in Deutschland, ging es dann weiter. Die Stadt hatten wir nun sichtlich verlassen. Die Straßen wurden leerer und rechts und links war nur noch etwas Gestrüpp, das schnell in staubige Fluren überging. Wüste. Nichts als Wüste, Wüste und Gestein. In der Ferne riesige Windparks, ein Windkraftwerk neben dem anderen. Langsam tauchten immer mehr kleiner eigenartiger „Bäume“ auf. 
Es waren Palmlilien, eine Art der Yucca Palmen, welche hier den Namen: Joshua Tree hat. 
Wir näherten uns unserem nächsten Zwischenstopp auf dieser Etappe, dem Joshua Tree National Monument. 1993, als wir diese Tour machten war diese Wüstenlandschaft im Südosten Kaliforniens noch ein National Monument. Ein Jahr später, 1994 wurde das Gebiet zum National Park erklärt.

Am Parkeingang (Joshua Tree Visitor Center) kauften wir gleich einen Nationalpark Jahrespass, da wir vor hatten noch einige andere Nationalparks und National Monuments zu besuchen und fuhren dann die Park Boulevard über Hidden Valley und Jumbo Rocks über das Oasis Visitor Center wieder aus dem Park.

Weiter ging es über den Highway 62 Richtung Osten über Parker nach Lake Havasu City. Kurz nach Twenty Nine Palms stand am Strassenrand ein Schild mit der Aufschrift: „100 miles no Service“. Diese Information bewegte mich dazu nochmals umzukehren um zu tanken, da ich zu dem Zeitpunkt ja noch nicht wusste, welche Reichweite der Mustang hat.

Am späten Nachmittag kamen wir dann in Lake Havanasu City an. Dort hatten wir im „historischen Hotel“ London Bridge Resort“ gebucht.

Die Spinnen die Amis, da haben sie nicht nur eine Brücke nachgebaut, sondern eine ganze Burg dazu.

Auszug aus den Tagebuchaufzeichnungen

In London bewältigte die alte „London Bridge“, welche 1832 erbaut wurde  den Verkehr nicht mehr. Die Briten bauen in den 60ern deshalb eine neue. Der in Lake Havanasu City ansässige Ölindustrielle Robert McCulloch erwarb die Brücke von den Briten, ließ diese in London abbauen, die Einzelteile der Verkleidung numerien, nach USA Arizona schaffen und hier in Lake Havanasu City um eine aus Stahl gebaute Brücke wieder aufbauen, besser gesagt verkleiden.

 

Die 1971 fertiggestellte rekonstruierte London Bridge verbindet eine künstliche Insel im Stausee des Colorado River mit dem Festland und fungiert als Touristenattraktion im neu gegründeten Erholungsgebiet.

Bild – Lizenz klären: http://www.destinationsdetoursdreams.com/2014/05/london-bridge-isnt-falling-down/london-bridge-lake-havasu-az/

 

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Zum Abendessen ginge wir in einen Pizza Hut, ein paar hundert Meter vom Hotel entfernt. Der Pizza Hut lag auf einem kleinen Hügel, allein, einsam in einer menschenleeren Gegend. Als wir ein paar Jahre später nochmals in Lake Havanasu City waren war alles verbaut. Die Stadt war gewachsen. Was wir noch als „Wüste“ gesehen hatten war nun mit Hotels, Shops und Häuser zugebaut.

Der Pizza Hut war einer der wenigen, welcher „lizenziert“ war. In den USA ist es nämich nicht allen Restaurants erlaubt Alkohol auszuschenken. Vor allem bei Familienrestaurants, so wie der Pizza Hut Kette gibt es zum Essen meist kein Bier oder Wein.

Nachdem wir uns mit Pizza und Salat von der Salatbar eingedeckt hatten bestellten wir noch ein Bier. Auf der Karte gab es Bier in einem Glas (1/2 Pint=ca. 1/4 Liter), oder auch einen Pitcher Bier. Wir bestellen einen Pitcher, ohne genau zu wissen was das ist. Zur Erinnerung, 1993 gab es noch keine Handies, noch keine Smartphones, noch kein Internet, in dem wir hätten schnell mal „googeln“ können.
Als das Bier kam wussten wir es. Es wurde uns in einem Gefäß gebracht, das einer durchsichtigen Rührschüssel glich. Wie wir heute wissen waren es 2,89 Liter.

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