Unser Weg zur Autarkie: Von der alten Ölheizung zur modernen PV-Anlage und Erdwärmepumpe

Einleitung – Warum wir uns für den Umstieg entschieden haben

Im Sommer 2020 standen wir vor einer Entscheidung, die viele Haushalte irgendwann treffen müssen: Unsere alte Ölheizung war in die Jahre gekommen, ineffizient – und ehrlich gesagt wollten wir uns schon lange von fossilen Brennstoffen verabschieden. Gleichzeitig hatten wir endlich die Zeit und Ruhe, uns intensiv mit alternativen Heizsystemen zu beschäftigen.

Nach vielen Gesprächen, Messebesuchen, Vergleichen und Berechnungen war unser Weg klar: Eine Kombination aus Photovoltaik auf dem Dach und einer modernen Sole-Wasser-Wärmepumpe sollte künftig unser Haus versorgen. Ein nachhaltiger Schritt, der uns unabhängiger macht und zum eigenen kleinen Energieprojekt werden sollte.

Was danach folgte, waren spannende Monate voller Planungen, Bauarbeiten, Bohrungen, Technik – und auch ein paar lustigen Anekdoten. In diesem Beitrag möchten wir zeigen, wie unser persönlicher Weg zur eigenen Strom- und Wärmeerzeugung aussah: von der ersten Idee bis zu den Erfahrungen ein Jahr nach dem Umbau.


1. Ausgangssituation: Die alte Ölheizung musste weg

Als wir 2020 unsere Heizungsanlage genauer unter die Lupe nahmen, war schnell klar: Unsere alte Ölheizung hatte ihre beste Zeit längst hinter sich. Sie lief zwar noch zuverlässig, aber der Wirkungsgrad war schlecht, der Ölverbrauch hoch und der jährliche Tankwagenbesuch fühlte sich zunehmend aus der Zeit gefallen an. Zudem verursachte der Öltank im Keller nicht nur Platzverlust, sondern auch einen leichten, permanenten Geruch, den wir schon lange loswerden wollten.

Gleichzeitig hatten wir den Wunsch, unabhängiger zu werden und unsere Energieversorgung nachhaltiger zu gestalten. Wir beide sind mit einem starken Umweltbewusstsein aufgewachsen – die Proteste der 70er-Jahre haben uns geprägt – und die Entscheidung, von fossilen Brennstoffen wegzugehen, war im Grunde schon lange überfällig.

Hinzu kam: Wir hatten uns gerade aus dem Berufsleben verabschiedet und endlich die Zeit, ein solches Projekt gründlich zu planen und umzusetzen. Die Frage war also nicht ob, sondern wie wir unser Haus zukunftsfähig machen wollten. Damit begann unsere Suche nach einer Alternative, die sowohl ökologisch sinnvoll als auch im Alltag praktikabel ist.

Fakten zur alten Heizung

  • Art der Anlage: Ölheizung
  • Alter: deutlich in die Jahre gekommen
  • Probleme: hoher Verbrauch, geringer Wirkungsgrad
  • Nebenwirkung: leichter Ölgeruch im Keller
  • Platzbedarf: großer Tankraum blockierte Nutzfläche
  • Wartung: zunehmend aufwendig
  • Gefühl: nicht mehr zeitgemäß, wenig nachhaltig

2. Planung & Entscheidung: Warum PV + Erdwärme?

Nachdem klar war, dass die alte Ölheizung keine Zukunft mehr hat, standen wir vor der Frage, welches Heizsystem unser Haus die nächsten Jahrzehnte zuverlässig und nachhaltig versorgen sollte. Also machten wir das, was wir beide immer tun, wenn es um eine größere Entscheidung geht: Wir begannen zu vergleichen, zu rechnen und uns beraten zu lassen.

Zunächst spielten wir verschiedene Optionen durch – von einer neuen Ölheizung über Pellets bis hin zu klassischen Luftwärmepumpen. Jede Variante hatte ihre Argumente, aber keine fühlte sich wirklich wie der „große Wurf“ an. Gleichzeitig wollten wir möglichst unabhängig von fossilen Brennstoffen werden und die Chance nutzen, unsere Energieversorgung einmal komplett neu zu denken.

Den entscheidenden Impuls bekamen wir auf der Bau- und Immobilienmesse in Erlangen. Dort führten wir ein längeres Gespräch mit dem Energieberater der ESTW und später mit Herrn Wolf von der Firma Dreyer. Diese Gespräche halfen uns, die technischen Unterschiede zwischen Luft- und Solewärmepumpen zu verstehen – und vor allem, wie gut sich eine Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage betreiben lässt.

Als Ingenieur ließ ich es mir natürlich nicht nehmen, die verschiedenen Szenarien in einer kleinen Kosten-Nutzen-Rechnung gegenüberzustellen. Dabei zeigte sich schnell:
Eine Sole-Wasser-Wärmepumpe liefert die beste Effizienz – besonders in einem Haus wie unserem, das keine Fußbodenheizung hat.

Und wenn wir schon eine Wärmepumpe mit einem höheren Strombedarf einbauen, dann wollten wir den dafür benötigten Strom möglichst selbst erzeugen. Unser Süddach war wie geschaffen dafür: 45 Grad Neigung, keine Verschattung – ein kleiner Solartraum.

Mit der Aussicht auf bis zu 50 Prozent Förderung, einer zuverlässigen Betreuung durch die Firma Dreyer und dem Gefühl, einen großen Schritt in Richtung Zukunft zu gehen, fiel die Entscheidung schließlich leicht:

👉 Photovoltaik aufs Dach und Erdwärme aus dem Garten.
Ein nachhaltiger Weg, der sowohl ökologisch als auch wirtschaftlich sinnvoll ist – und der uns ein Stück weit unabhängig macht.

Unsere Entscheidungsgrundlagen auf einen Blick

  • Ölheizung: technisch veraltet, hohe laufende Kosten, fossiler Energieträger.
  • Pelletheizung: ökologischer, aber hoher Platzbedarf, laufende Lieferlogistik.
  • Luft-Wärmepumpe: effizienter, aber in Bestandsgebäuden mit Heizkörpern oft grenzwertig.
  • Sole-Wasser-Wärmepumpe: höchste Effizienz, sehr zuverlässig – ideal für konstante Heizlasten.
  • Photovoltaik: Süddach mit optimaler Neigung (45°), perfekte Voraussetzungen für Eigenstrom.
  • Kombination PV + Wärmepumpe: Strombedarf der WP teilweise selbst deckbar, höhere Autarkie.
  • Förderungen: bis zu 50 % Zuschuss machten die Investition wirtschaftlich attraktiv.
  • Betreuung: „Alles aus einer Hand“ durch die Firma Dreyer – inkl. Antragstellung & Koordination.

3. Installation der Photovoltaik-Anlage (Sommer)

3.1 Vorbereitung & Gerüst

Gerüst an der Dachseite

Der erste sichtbare Schritt unseres Projekts war das Gerüst rund ums Haus. Für zwei Wochen stand unsere Terrasse komplett im Schatten des Metallgerüsts – die schönste Sommerzeit, aber gut, es musste sein. Die Dachfläche war für die PV-Montage ideal: komplett nach Süden ausgerichtet und in einem perfekten 45°-Winkel. Schon beim Aufbau war uns klar: Das wird richtig gut funktionieren.

Gerüst am Haus

Trotz der sommerlichen Hitze arbeitete das Team von Dreyer zügig und gut gelaunt. Während sich die Monteure auf dem Dach in der Sonne abmühten, hatte der Elektriker im Keller den angenehmsten Arbeitsplatz des ganzen Projekts. Ein kleiner Insider-Witz, der uns bis heute schmunzeln lässt.

3.2 Montage der Photovoltaik-Module

Montage der Dachhaken und Schienen

Bevor das erste Modul überhaupt aufs Dach konnte, mussten zunächst die Dachhaken und Schienen montiert werden. Dazu wurden einzelne Ziegel angehoben und stabile Haken an den Sparren verschraubt. Die Ziegel liegen anschließend wieder über den Haken, sodass das Dach wind- und regendicht bleibt. Auf diesen Haken wurden die Aluminiumschienen verschraubt, die später das Gewicht der Module tragen. Auf dem Foto sieht man gut, wie die Schienen exakt in Reihe liegen – die Grundlage dafür, dass die Modulfläche später sauber und gleichmäßig wirkt.

Montage des ersten Moduls

Am nächsten Morgen begann dann die eigentliche Montage der PV-Module. Schon von unten aus konnte man sehen, wie präzise das Team arbeitete. Die Ausrichtung der ersten Modulreihe ist entscheidend – sie bestimmt, ob später alles perfekt in Linie sitzt. Mit geübten Handgriffen wurde das erste Modul aufgesetzt, ausgerichtet und sicher befestigt.

Im weiteren Verlauf ging es Schlag auf Schlag: Modul für Modul wanderte vom Gerüst aufs Dach. Von unten betrachtet sieht diese Phase fast mühelos aus – in Wirklichkeit erfordert sie viel Kraft, Präzision und ein eingespieltes Team. Besonders beeindruckend ist, wie schnell aus einzelnen Bauteilen eine zusammenhängende Fläche entsteht.

Montagearbeit auf dem Dach Montage des letzten Moduls

Zum Abschluss wurde das letzte Modul eingesetzt – ein Moment, der die Verwandlung unseres Daches endgültig sichtbar machte. Wo vorher nur Ziegel waren, entstand nun eine kraftvolle, harmonische Fläche aus schwarzen Modulen. Damit war die Dachmontage erfolgreich abgeschlossen und das Projekt bereit für die Verkabelung und Inbetriebnahme.

3.3 Inbetriebnahme & erste Ergebnisse

Die Inbetriebnahme war ein kleiner Moment der Freude: Noch bevor alle Kabel endgültig verstaut waren, zeigte die Anlage bereits die ersten Wattzahlen an. Besonders faszinierend war für uns, wie früh am Morgen und wie lange am Abend die Module Strom lieferten – meist von etwa 6 bis 19 Uhr.

Mit der App hatten wir sofort alle Daten im Blick:
Eigenverbrauch, Einspeisung, Tagesertrag – alles in Echtzeit. Für einen Ingenieur wie mich natürlich ein Traum. Und schon nach wenigen Tagen gingen die ersten neugierigen Fragen der Nachbarn ein. Heute wissen wir, dass unsere PV-Anlage einige von ihnen inspiriert hat, selbst aktiv zu werden.


4. Die Solebohrungen im Vorgarten (Herbst)

4.1 Vorbereitung im Garten

Während die PV-Anlage im Sommer vergleichsweise unspektakulär verlief, wurde es im Herbst deutlich „erdiger“. Für die Sole-Wasser-Wärmepumpe mussten drei jeweils 70 Meter tiefe Bohrungen in unserem Vorgarten gesetzt werden. Bevor es losgehen konnte, wurden die Zugangswege markiert, der Rasen abgedeckt und der Bereich um die geplanten Bohrpunkte großzügig freigeräumt.

Was uns überrascht hat: Das Equipment für solche Bohrungen ist beeindruckend groß. Als der LKW der Firma Schaab anrollte, war schnell klar – der Vorgarten würde in den nächsten Tagen ganz sicher nicht wiederzuerkennen sein.

4.2 Die drei 70-Meter-Bohrungen

Die drei Bohrungen wurden nacheinander gesetzt. Jede Bohrung dauerte mehrere Stunden und brachte Schichten von Erde, Schlamm und Gestein zutage. Die Bohrfirma arbeitete extrem professionell – zielgenau, sauber und trotz der massiven Technik erstaunlich rücksichtsvoll.

Mit jedem Meter Tiefe fühlte sich das Projekt „echter“ an. Es war schon ein besonderer Moment zu wissen, dass hier gerade die Grundlage für unsere zukünftige Heizung entsteht – tief unter unserem Garten, unsichtbar und zuverlässig.

Dreyer und Schaab hatten das Zusammenspiel der Gewerke perfekt im Griff: Während die Brunnenbauer bohrten, wurde parallel bereits das Material vorbereitet, um die Sonden später miteinander zu verbinden.

4.3 Verbindung der Sonden – der Garten im Ausnahmezustand

Nach jeder Bohrung wurden die Leitungen in den Boden abgesenkt, fixiert und anschließend in breiten Gräben miteinander verbunden. Und genau hier zeigte sich die ganze Dimension des Projekts: Unser Vorgarten sah zu diesem Zeitpunkt aus wie eine Mischung aus Mondlandschaft und Schützengraben – ein Bild, das sich fest in unsere Erinnerung eingeprägt hat.

Überall offene Gräben, Erdmaterial, Leitungen und Werkzeuge. Und doch wurde alles erstaunlich präzise und sauber ausgeführt. Kein Chaos, keine Unordnung, lediglich der unvermeidliche „Erde überall“-Moment.

Trotz der optischen Katastrophe wussten wir: Genau so muss es sein, wenn man solch ein Projekt umsetzt. Und im Nachhinein betrachtet war es sogar faszinierend zu sehen, wie sich Schritt für Schritt ein neues, modernes Heizsystem unter unseren Füßen zusammensetzte.

Fakten zu unseren Solebohrungen

  • Anzahl der Bohrungen: 3 Stück
  • Bohrtiefe: jeweils 70 Meter
  • Bohrabstände: ca. 5–6 Meter zwischen den Sonden
  • Abstand zur Grundstücksgrenze: mindestens 3 Meter
  • Bohrdauer: mehrere Stunden pro Bohrung
  • Verbindung: alle Sonden wurden in breiten Gräben miteinander verrohrt
  • Bohrfirma: Firma Schaab – sehr sauber und professionell gearbeitet
  • Besonderheit: Vorgarten zeitweise „Mondlandschaft“ und voller Gräben
  • Vorteil der Tiefenbohrung: sehr hohe Effizienz, besonders im Winter

5. Umbau im Keller – Die neue Wärmepumpe

5.1 Ausbau des alten Öltanks

Bevor die neue Technik überhaupt einziehen konnte, musste erst einmal der alte Öltank verschwinden. Der Ausbau war ein seltsamer Moment: Etwas, das jahrzehntelang selbstverständlicher Teil des Hauses war, wurde plötzlich demontiert. Ein Stück „alte Zeit“ ging – und mit ihm der vertraute, aber doch störende Ölgeruch, der immer ein wenig im Keller hing.

Die Entsorgung verlief überraschend zügig und sauber. Als der Tankraum vollständig leer war, hatten wir zum ersten Mal den Blick auf den frei gewordenen Platz. Ein Raum, der bisher nur zum Lagern von Energie diente, wurde plötzlich nutzbar – im wahrsten Sinne des Wortes eine neue Fläche für neue Ideen.

5.2 Installation der Wärmepumpe

Kurz darauf begann das Team von Dreyer mit der Installation der neuen Sole-Wasser-Wärmepumpe. Die Anlage fand ihren Platz im ehemaligen Tankraum, ergänzt durch die notwendige Hydraulik, eine saubere Verrohrung und einen Speicher. Während oben im Haus vom Umbau wenig zu sehen war, entstand hier unten das Herzstück unserer zukünftigen Wärmeversorgung.

Das Beeindruckendste war die Sauberkeit der Arbeit: Gerade im Vergleich zur alten Ölanlage wirkte der neue Technikbereich aufgeräumt, modern und klar strukturiert. Uschi meinte sogar, dass der Keller nach der Installation deutlich sauberer aussah als vorher – und sie hatte recht.

Besonders angenehm: Die gesamte Anlage arbeitet leise. Keine lauten Lüfter, kein Brummen, kein Heizen „unter Volllast“. Stattdessen gleichmäßiger, ruhiger Betrieb – man vergisst fast, dass die Anlage überhaupt da ist.

5.3 App-Steuerung & Technikraum

Ein echter Pluspunkt ist die digitale Steuerung. Mit der App können wir jederzeit sehen:

  • wie viel Wärme gerade erzeugt wird
  • wie der Betriebszustand ist
  • wann Warmwasser benötigt wird
  • welche Heizzeiten eingestellt sind
  • und wie sich unser Verbrauch zur PV-Produktion verhält

Für einen Ingenieur ein kleines Paradies. Alles ist nachvollziehbar, grafisch dargestellt und im Zusammenspiel mit der PV-Anlage besonders interessant.

Der Technikraum selbst wurde nach Abschluss der Arbeiten fast schon zu einem kleinen Vorzeigebereich: sauber, hell, ordentlich angeordnet – ein Kontrast zur früheren Öltechnik. Und der frei gewordene Platz dort, wo früher der Tank stand? Der wurde zur kleinen Werkstatt umfunktioniert. Eine schöne kleine Nebenwirkung.

Fakten zur Wärmepumpe & Installation

  • Systemart: Sole-Wasser-Wärmepumpe (Erdwärme)
  • Aufstellort: ehemaliger Öltankraum im Keller
  • Lautstärke: sehr leiser, gleichmäßiger Betrieb
  • Besonderheit: Anlage arbeitet effizient, auch ohne Fußbodenheizung
  • Hydraulik & Speicher: sauber integrierter Technikbereich, aufgeräumt & modern
  • Digitale Steuerung: App mit Live-Daten zu Wärme, Verbrauch, Zeiten und PV-Kopplung
  • Tanksanierung: alter Öltank fachgerecht entfernt & entsorgt
  • Raumwirkung: Technikbereich deutlich heller & sauberer als vorher
  • Praktischer Nebeneffekt: frei gewordener Raum als kleine Werkstatt genutzt

6. Rekultivierung des Gartens

Nachdem die Bohrungen abgeschlossen und alle Leitungen miteinander verbunden waren, stand unser Vorgarten vor einer neuen Herausforderung: Er musste wieder zu einem Garten werden. Nach Wochen voller Maschinen, Erdbewegungen und offener Gräben sah die Fläche eher nach einer Mischung aus Acker und Baustelle aus. Von der einst gepflegten Rasenfläche war kaum noch etwas übrig.

Doch der Wiederaufbau verlief überraschend strukturiert. Zunächst wurden alle Gräben lagenweise verfüllt und verdichtet, damit der Boden später nicht absackt. Anschließend wurde die Fläche grob modelliert, begradigt und auf die neue Gartengestaltung vorbereitet. Das war der Moment, an dem wir zum ersten Mal wieder erahnen konnten, wie unser Vorgarten später aussehen würde.

Da ohnehin alles neu angelegt werden musste, nutzten wir die Gelegenheit für einige Verbesserungen: breitere und ebene Wege, eine klarere Struktur und ein insgesamt gepflegterer und pflegeleichterer Eindruck. Diese Entscheidung haben wir nicht bereut – der Garten wirkt heute moderner, heller und deutlich praktischer.

Der frisch verlegte Rollrasen war dann der sichtbare Abschluss der Arbeiten. Es war ein schöner Moment, als die grüne Fläche wieder geschlossen war und die letzten Spuren der „Schützengräben“ verschwanden. Heute erinnert nichts mehr an das technische Großprojekt, das sich wenige Wochen zuvor hier abgespielt hat.

Fakten zur Rekultivierung des Gartens

  • Grabenverfüllung: lagenweise Verdichtung notwendig, um spätere Absackungen zu vermeiden.
  • Bodenmodellierung: grobes Einebnen und Anpassen der Fläche nach den Bohr- und Verbindungsarbeiten.
  • Wegeführung: Chance genutzt, breitere und ebene Wege anzulegen – langlebiger & barriereärmer.
  • Rollrasen: wurde nach Abschluss aller Arbeiten neu verlegt; schnelles, sauberes Ergebnis.
  • Wiederherstellungszeit: mehrere Wochen nötig, bis der Boden sich gesetzt und der Rasen angewachsen war.
  • Dauerhafte Wirkung: Vorgarten heute moderner, pflegeleichter und optisch klarer strukturiert.
  • Hinweis für andere: Rekultivierung immer in die Projektplanung einrechnen – Zeit & Budget einplanen.

7. Ein Jahr später – Erfahrungen & Fazit

Ein Jahr nach der Umstellung auf Photovoltaik und Sole-Wasser-Wärmepumpe konnten wir endlich beurteilen, ob sich unsere Entscheidung bewährt hat – und das Ergebnis ist eindeutig: Ja, sie hat sich bewährt. Wir sind mit der Anlage hochzufrieden und würden den Schritt jederzeit wieder gehen.

Besonders beeindruckt hat uns, wie zuverlässig das Gesamtsystem läuft. Die Wärmepumpe arbeitet leise, gleichmäßig und unauffällig. Selbst an kalten Tagen gab es keinen Moment, in dem wir das Gefühl hatten, die Heizleistung würde nicht ausreichen. Im Gegenteil: Das Haus ist angenehm warm, und der Betrieb ist kaum hörbar.

Auch die Kombination mit der Photovoltaik hat sich praktisch bewährt. Schon nach kurzer Zeit konnten wir beobachten, wie gut sich der Eigenverbrauch optimieren lässt. Im Sommer deckten wir mit dem selbst erzeugten Strom nicht nur unseren normalen Haushaltsverbrauch, sondern auch den Bedarf der Wärmepumpe ab. An manchen Tagen blieb sogar genug übrig, um Energie ins Netz einzuspeisen.

Im Winter dreht sich das Verhältnis erwartungsgemäß um: mehr Verbrauch, weniger Erzeugung. Doch selbst dann fühlten wir uns nicht abhängig oder unsicher. Der Strombedarf bleibt im Rahmen, und über die App lässt sich jederzeit nachvollziehen, wie viel wir gerade verbrauchen, erzeugen oder aus dem Netz beziehen. Diese Transparenz ist ein echter Vorteil moderner Heizsysteme.

Finanziell ist die Bilanz ebenfalls positiv, wenn auch differenziert. Die PV-Anlage produziert in Summe etwa so viel Strom, wie wir im Haushalt und für die Wärmepumpe benötigen. Allerdings fällt der finanzielle Ausgleich aufgrund der aktuellen Einspeisevergütung moderater aus, als es in anderen Ländern – wie etwa den Niederlanden – der Fall wäre. Dennoch sparen wir Jahr für Jahr die kompletten Ölkosten ein, was ein starkes Argument für die Umstellung ist.

Rückblickend können wir sagen: Die Investition war nicht nur nachhaltig, sondern auch zukunftsfähig. Und das Gefühl, weitgehend unabhängig von fossilen Brennstoffen zu sein, ist schwer in Zahlen zu fassen – aber es tut unglaublich gut.

Ein Jahr später – unsere wichtigsten Erkenntnisse

  • Zuverlässigkeit: Wärmepumpe läuft stabil, leise und ohne Störungen.
  • Heizleistung: auch an kalten Tagen ausreichend – kein Nachheizen erforderlich.
  • PV-Ertrag: Jahresproduktion entspricht in etwa dem Gesamtstromverbrauch von Haushalt + Wärmepumpe.
  • Sommerbilanz: hoher Eigenverbrauch, Überschüsse werden eingespeist.
  • Winterbilanz: zusätzlicher Netzstrom nötig, aber gut planbar.
  • Finanzielle Wirkung: komplette Ölkosten entfallen; Einspeisevergütung geringer als Bezugskosten.
  • Transparenz: App liefert jederzeit Daten zu Erzeugung, Verbrauch und Betrieb.
  • Alltagskomfort: kaum hörbar, gleichmäßige Wärme, kein Ölgeruch mehr.
  • Unabhängigkeit: deutlicher Gewinn an Autarkie – ein gutes Gefühl.

8. Was wir heute anders machen würden

Nach dem ersten Betriebsjahr und mit etwas Abstand schauen wir heute anders auf manche Details des Projekts. Die grundsätzliche Entscheidung für Photovoltaik und Sole-Wasser-Wärmepumpe würden wir jederzeit wieder treffen. Aber ein paar organisatorische und zeitliche Punkte würden wir beim nächsten Mal anders planen.

Der wichtigste Punkt betrifft eindeutig den Zeitpunkt der Bohrungen. Unser Wunsch wäre gewesen, dass die Tiefenbohrungen noch im Spätsommer stattfinden – nicht erst im Oktober. Dadurch wäre der Rasen vor dem Winter wieder vollständig hergestellt gewesen und der Vorgarten hätte sich über die kalten Monate nicht in eine notdürftig zugeschüttete Grabenlandschaft verwandelt. Mit einer früheren Terminplanung hätte man viel Geduld und Nerven gespart.

Auch beim Ablauf der Gewerke hätten wir im Nachhinein etwas mehr Vorlaufzeit eingeplant. Zwischen dem Abschluss der PV-Anlage und dem Start der Bohrfirma lag eine längere Wartephase. Das war nicht schlimm, aber es fühlte sich wie ein „Hängeabschnitt“ im Projekt an. Eine engere Abstimmung der Termine hätte den gesamten Ablauf noch flüssiger gemacht.

Alles andere hat hervorragend funktioniert: die Beratung, die Montagearbeiten, die Koordination und die Qualität der Ausführung. Und auch wenn der Garten im Herbst wie Verdun aussah, war das Ergebnis überzeugend. Der Vorgarten wirkt heute moderner, klarer strukturiert und sogar pflegeleichter als zuvor.

Rückblickend bleibt unser Fazit daher eindeutig positiv:
Das System funktioniert zuverlässig, rechnet sich langfristig und ist ein großer Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Aber wenn wir es noch einmal machen würden, dann mit ein bisschen mehr Vorlauf – und mit dem festen Wunsch, dass die Bohrfirma im August statt im Oktober kommt.

Was wir beim nächsten Mal anders machen würden

  • Bohrzeitpunkt: Tiefenbohrungen möglichst im Spätsommer statt im Oktober durchführen lassen.
  • Rasenrekultivierung: genug Zeit einplanen, damit der Garten vor dem Winter wieder anwachsen kann.
  • Terminabstimmung: engerer Zeitplan zwischen PV-Montage und Beginn der Bohrfirma.
  • Puffer einplanen: kleine zeitliche Reserven für Wartezeiten oder Wetterverzögerungen berücksichtigen.
  • Positives Fazit: grundlegende Entscheidung (PV + Sole-WP) würden wir jederzeit wieder treffen.
  • Learnings: gute Vorbereitung erleichtert den Ablauf – die Kombination aus Beratung & Eigenrecherche war essenziell.

9. Fazit

Der Umstieg von einer alten Ölheizung auf eine moderne Kombination aus Photovoltaik und Sole-Wasser-Wärmepumpe war für uns ein großer Schritt – aber einer, den wir keine Sekunde bereut haben. Technisch funktioniert das System zuverlässig, leise und effizient. Die PV-Anlage liefert über das Jahr hinweg genau die Energie, die wir für Haushalt und Heizung benötigen, und macht uns ein großes Stück unabhängiger von fossilen Brennstoffen.

Natürlich gab es Phasen, die Geduld erforderten – besonders rund um die Tiefenbohrungen und die Rekultivierung des Gartens. Doch rückblickend waren diese Wochen nur ein kleiner Teil eines Projekts, das unser Haus nachhaltig modernisiert hat.

Was bleibt, ist ein gutes Gefühl:
Ein Heizsystem, das zu unserer Generation passt und unseren ökologischen Ansprüchen gerecht wird. Eine Entscheidung, die sich für uns sowohl technisch als auch emotional richtig anfühlt. Und nicht zuletzt ein Vorgarten, der am Ende schöner geworden ist als vorher.

Wir würden diesen Weg jederzeit wieder gehen.

Unser Weg zur eigenen Energieversorgung – kurz zusammengefasst

  • Technik: Photovoltaik mit ca. 30 m² Fläche + Sole-Wasser-Wärmepumpe
  • Bohrungen: 3 x 70 Meter Tiefe, professionell und sauber ausgeführt
  • Autarkie: Jahresertrag der PV entspricht ungefähr unserem Gesamtstrombedarf
  • Lautstärke: Wärmepumpe arbeitet leise, fast unhörbar
  • Komfort: gleichmäßige Wärme, kein Ölgeruch mehr, digitale Steuerung per App
  • Ökologie: vollständige Abkehr von fossilen Brennstoffen
  • Finanzielles: deutliche Einsparung der früheren Ölkosten, Förderung bis zu 50%
  • Gefühl: ein starkes Stück Unabhängigkeit – und ein zukunftsfähiges Heizsystem

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